In Hamburgs öffentlichem Raum erinnern zahlreiche Spuren an die Geschichte der imperial ausgreifenden Hafenmetropole, insbesondere zahlreiche Straßennamen, die Kolonialverbrecher würdigen. Im Gegensatz zu vielen anderen deutschen Städten hat Hamburg bislang keine einzige kolonial belastete Straße umbenannt oder kommentiert. Mehrere Verbände der Ovaherero und Nama, Nachkommen der Kolonisierten in Ostafrika, Selbstorganisationen der Schwarzen Community in Deutschland und Hamburg und die sich mit ihnen solidarisierenden zivilgesellschaftlichen Initiativen haben bereits vor einiger Zeit Alternativnamen vorgeschlagen. Diese ehren Opfer aus dem kolonialrassistischen Kontext sowie antikoloniale Widerstandskämpferinnen. In einer Podiumsdiskussion vor Ort mit Live-Zuschaltung stellen die Aktivistinnen stellen die Personen vor, deren Namen sie vorschlagen und diskutieren die Dekolonisierung von Straßennamen als einen zentralen Teil des Perspektivwechsels in der Erinnerungskultur.
Moderation: Millicent Adjei
Veranstalter: Arbeitskreis HAMBURG POSTKOLONIAL – Black Community for Justice and Self-Defense und Kampnagel in Kooperation mit dem Bildungsbüro Hamburg e.V.
Bereits am Samstag, 17.09., findet um 14 Uhr eine symbolische Umbennenung des Woermannwegs statt. Weitere Infos hier.
Mehr Infos zu beiden Veranstaltungen gib’ts im Flyer:
DecolonizeHamburgNord2022.pdf (2,4 MB)