W3_Werkstatt für internationale Kultur und Politik
Diskussion, Vortrag
Do, 27.02.2020
19:00
Mit: Juliane Lang
Die extreme Rechte setzt geschlechter- und familienpolitische Themen aktuell stärker auf die eigene Agenda – und wirbt damit aggressiv um alte und neue UnterstützerInnen. Extrem rechte Parteien verwenden gezielt frauen- und geschlechterpolitische Themen für die Ansprache junger Frauen: So behaupten Frauen aus der AfD und ihrem Umfeld, die wahren Frauenrechtlerinnen zu sein, und distanzieren sich im selben Zuge von einem von ihnen als „Gender-Gaga“ verbrämten Feminismus. Andere wiederum geben sich fürsorglich und behaupten, in mütterlicher Sorge um das Wohl der Nation zu handeln, während sie eine aggressive Abschottungspolitik Deutschlands fordern. Insgesamt lässt sich festhalten: Das Bild der extremen Rechten ist weiblicher geworden. Dies eröffnet einen neuen Blick auf vielfältige Lebensentwürfe von Frauen in extrem rechten Szenen, deren Motive und politische Selbstverortungen.
Der Vortrag fragt deswegen nach den Akteurinnen im heute heterogenen Feld der extremen Rechten und diskutiert deren politische Positionen im Spannungsfeld zwischen der Forderung nach Frauenrechten und offenem Antifeminismus.
Juliane Lang arbeitet wissenschaftlich und in der politischen Bildungsarbeit zu Themen rund um Geschlechterpolitiken in der extremen Rechten. Sie ist Mitglied im “Forschungsnetzwerk Frauen und Rechtsextremismus”. Sie ist Mit-Herausgeberin des Bandes “Antifeminismus in Bewegung: Aktuelle Debatten um Geschlecht und sexuelle Vielfalt” (2018), erschienen bei Marta Press.
Eine Veranstaltung der Heinrich Böll Stiftung Hamburg in Kooperation mit der W3 und dem Verlag Marta Press, der auch mit einem Büchertisch vertreten sein wird.