Die weltweit steigende Nachfrage nach Energie und die Art und Weise, wie sie erzeugt wird, ist mit hohen sozialen und ökologischen Kosten verbunden, die sehr ungleich verteilt sind. Trotz voranschreitender Klimakrise bezieht Deutschland noch immer gut Dreiviertel seiner Energie aus den klimaschädlichen Ressourcen Gas, Kohle und Öl. Der andauernde Krieg in der Ukraine und die damit verbundenen Einschränkungen der Gasversorgung aus Russland führen Deutschland und Europa diese Abhängigkeit von fossilen Energieträgern aktuell ganz unmittelbar vor Augen. Die erhöhten Energiekosten stellen – nicht nur für einkommensschwache Haushalte – eine besondere Belastung dar. Strategien, um der drohenden Energiekrise zu begegnen, sehen unter anderem das Hochfahren von Kohlekraftwerken, den Bau von Flüssiggasterminals sowie eine Laufzeitverlängerung von Atomkraftwerken vor. Auch „Grüner“ Wasserstoff wird derzeit als Schlüsseltechnologie für einen klimafreundlichen industriellen Umbau gehandelt. Solange unsere Energieversorgung von Importen abhängig ist, weil Rohstoffabbau und Flächennutzungen vornehmlich im Globalen Süden stattfinden, werden globale Ungerechtigkeiten und koloniale Kontinuitäten fortgeschrieben, anstatt sie zu durchbrechen.
Wie kann eine nachhaltige Energieversorgung, die klimagerecht und sozial verträglich ist, sichergestellt werden? Warum sind dafür Allianzen zwischen den Kämpfen indigener Gruppen im Globalen Süden und Klimaaktivist*innen im Globalen Norden wichtig und wie genau können diese aussehen? Mit diesen Fragen wollen wir uns in der Denkwerkstatt auseinandersetzen und in Kleingruppenarbeit unterschiedliche Initiativen, ihre Forderungen und Ansätze kennenlernen.
Die Veranstaltung findet statt am 21.10. von 10 bis 16 Uhr im W3_Saal, Nernstweg 32-34. Die Teilnehmendenzahl ist begrenzt. Daher ist eine Anmeldung erforderlich. Weitere Infos und Anmeldung
Die Veranstaltung ist Teil des W3_Projekts „Zusammen klimagerecht!“