Klassenzimmer 26+2
ein Kunstprojekt von Axel Richter
Aufruf an die Hamburger Bürgerschaft
zur Unterrichtsteilnahme auf dem Rathausplatz
am 26. Februar 2020 von 10-18 Uhr.
Der Termin bezieht sich auf den Artikel 26, Absatz 2 des deutschen Grundgesetzes.*
Verbunden mit den ersten Sätzen der Hamburger Präambel** lassen sich viele Reflexionsebenen herstellen. Zudem fällt der 26. 2. 2020 auf den kirchlichen Feiertag „Aschermittwoch“. Der Tag soll den Menschen an seine Vergänglichkeit erinnern und zur Umkehr (griechisch μετάνοια metánoia, wörtlich etwa „Umdenken, Sinnesänderung, Umkehr des Denkens“) aufrufen.
Es wird ein offenes Klassenzimmer mit 121 Stühlen und 61 Tischen zentral vor dem Hamburger Rathaus aufgebaut. Tafel, Leinwand und Pult werden das Klassenzimmer vervollständigen.
Auch Hamburger Bürgerinnen und Bürger sind herzlich eingeladen, an Unterrichten teilzunehmen. Friedenspolitische Initiativen und Gruppen, Künstlerinnen und Künstler, Friedenstheologinnen und -theologen werden eigenverantwortlich Klassenstunden durchführen,
z.B. Gemeinschaftskunde (Friedensethik), Kunst (Musik, Lesungen, Theater ), Religion (Papstrede und Busan Dokument). Aber auch Physik (Atom-Physik), Wirtschaftskunde
(Rüstung - Konversion), Erdkunde (Klima), Rechtskunde (Grundgesetz, Präambel).
Mit Hilfe einer „Sanduhr“ werden die Unterrichtseinheiten eingefasst. Mit 26 + 2 Sandeimern wird der Künstler Axel Richter nacheinander und den Tag über den Sanduhrtrichter mechanisch befüllen. Der Sand stammt von der Kunstaktion „Hiroshima-Nagasaki Platz“ auf der Hamburger Mönckebergstraße vom 6.bis 9.August 2019. Ein Teil des Sandes wird abgefüllt und zum Sitz der Vereinten Nationen nach New York verschickt. Dort findet vom 27. 4. bis 22.05. 2020 die Konferenz zur Überprüfung des Atomwaffensperrvertrages statt. Zudem werden Torfsoden auf den Tischen ausgelegt. Ein räumliches Zeitsymbol der „alten Erde“ - ein Hinweis auf das urzeitliche Verhältnis von Mensch und Erde: Frieden - Gerechtigkeit - Schöpfung bewahren - JETZT.
Zum Abschluss werden die 26+2 schwarzen Sandeimer als „Zeitprozession“ in die Hamburger Hauptkirche St. Petri getragen. Dort wird der Sand im Chorraum lose auf einen Haufen gestreut.
Die 26 + 2 Eimer werden als Pyramide vor dem schlichten Altarkreuz aufgeschichtet.
Die Andacht zum Aschermittwoch wird die „Zeitenwende“ in Wort-Klang und Stille bedenken.
*(1) Handlungen, die geeignet sind und in der Absicht vorgenommen werden, das friedliche Zusammenleben der Völker zu stören, insbesondere die Führung eines Angriffskrieges vorzubereiten, sind verfassungswidrig. Sie sind unter Strafe zu stellen.
(2) Zur Kriegführung bestimmte Waffen dürfen nur mit Genehmigung der Bundesregierung hergestellt, befördert und in Verkehr gebracht werden. Das Nähere regelt ein Bundesgesetz.
**„Die Freie und Hansestadt Hamburg hat als Welthafenstadt eine ihr durch Geschichte und Lage zugewiesene besondere Aufgabe gegenüber dem deutschen Volke zu erfüllen.
Sie will im Geiste des Friedens eine Mittlerin zwischen allen Erdteilen und Völkern der
Welt sein. Durch Förderung und Lenkung befähigt sie ihre Wirtschaft zur Erfüllung dieser Aufgaben und zur Deckung des wirtschaftlichen Bedarfs aller.“
Förderung durch: Förderverein KunstHaus am Schüberg e.V.
Veranstalter: KunstHaus am Schüberg / Ev.-Luth. Kirchenkreis Hamburg-Ost
Kontakt: Axel Richter, richter@haus-am-schueberg.de, M 0171-1240994
Wer die Aktion über die Teilnahme hinaus (durch Auf- und Abbauhilfe) unterstützen kann und mag, findet mehr Informationen zu der Aktion im Ablaufplan:
26.02.Ablaufplan - Klassenzimmer.pdf (296,1 KB)