Zucker, Schnaps und Nilpferdpeitsche. Wie hanseatische Kaufleute Deutschland zur Kolonialherrschaft trieben
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von Dietmar Pieper#
Inhaltsbeschreibung
Der deutsche Kolonialismus wird oft auf die relativ kurze Zeitspanne zwischen dem „Erwerb“ sogenannter Schutzgebiete durch das Deutsche Reich und dem Ende des Ersten Weltkriegs reduziert. Er hat jedoch eine Vorgeschichte, wie Dietmar Pieper darlegt. Diese sei vor allem geprägt durch hanseatische Kaufleute, die ab Mitte des 18. Jahrhunderts Plantagen in der Karibik erwarben und Flotten für einen globalen Handel aufbauten. Während sie Ausbeutung und Sklaverei in anderen Erdteilen förderten, gewöhnten sie eine städtische bürgerliche Gesellschaft zuhause an Waren aus der Karibik, Asien oder Afrika.
Ihr Einfluss, so Pieper, gehe aber noch viel weiter. Durch ihre aggressive Handelspolitik spielten die hanseatischen Kaufleute eine maßgebliche Rolle dabei, den Einstieg des Deutschen Reiches in die Kolonialherrschaft zu forcieren. Sie schufen zunächst durch ihre Niederlassungen Fakten und brachten dann das Deutsche Reich dazu, diese als „Schutzgebiete“ zu deklarieren. Pieper macht auch die Brutalität deutlich, mit der die deutschen Kolonialisten vorgingen und zeigt, welche Spuren dieser Kolonialvergangenheit sich heute noch in Hamburg finden lassen, dem Zentrum der imperialen Ambitionen der Kaufleute.