Die Corona-Pandemie hat einmal mehr gezeigt: Die ökologische Krise ist eng verbunden mit der Care-Krise. Die ökologische Zerstörung und die damit einhergehende Verringerung der Biodiversität erhöht die Wahrscheinlichkeit von Pandemien und anderen Gesundheitsrisiken weltweit. Die Folgen solch globaler Krisen werden auf unbezahlte, aber auch bezahlte Sorgearbeitende abgewälzt, während sich deren Arbeits- und Lebensbedingungen zunehmend verschlechtern. Da diese Carearbeit global zum Großteil von FLINTA geleistet wird, ist Geschlechtergerechtigkeit somit eine der Kernfragen der sozial-ökologischen Gerechtigkeit.
Die Art und Weise, wie wir wirtschaften, aber auch was wir überhaupt unter „Wirtschaft“ verstehen, spielt dafür eine zentrale Rolle. Weltweit gibt es verschiedenste Ansätze, die versuchen, Alternativen zum bestehenden Wirtschaftssystem zu schaffen und Antworten auf die Klimakrise zu geben - zum Beispiel Cradle-to-Cradle, Gemeinwohlökonomie, Donut-Ökonomie, Degrowth und Postwachstum, Buen Vivir oder Formen des solidarischen Wirtschaftens. Während jedoch viele im Diskurs etablierte Transformationsmodelle Fragen nach Gender und Care ausblenden, versuchen feministische Transformationsstrategien die Rolle von Care, Geschlechtergerechtigkeit und öffentlicher Daseinsfürsorge für den notwendigen gesellschaftlichen Wandel stärker zu berücksichtigen, oder sogar in ihr Zentrum zu stellen.
Die Veranstaltung ist Teil des W3_Projekts VerCAREte Verhältnisse
Gefördert von NUE - Norddeutsche Stiftung für Umwelt und Entwicklung, Stiftung Umverteilen, GLS Bank und GTS Treuhand