Pluralität im Denken Hannah Arendts
Referentin: Prof. Dr. Claudia Lenz, Norwegian School of Theology, Religion and Society, Oslo
Feminismus ist vielfältig und streitbar. Und Vielfalt bedeutet Reichtum und Stärke. Hier liegen Möglichkeiten, zunehmenden Angriffen von „Anti-Gender“-Aktivist*innen und antidemokratischen Strömungen etwas entgegenzusetzen. Die Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Positionen ist das Merkmal einer stabilen Demokratie. Totalitäre Systeme hingegen zielen – laut der Philosophin Hannah Arendt – auf eine Ausschaltung anderer Meinungen und Lebensweisen.
Am Anfang der Reihe steht die Frage, welche Impulse Hannah Arendt für die heutigen feministischen Diskurse und Handlungsstrategien geben kann. Dabei wird auch die Widersprüchlichkeit im Denken Arendts aus intersektionaler Perspektive berücksichtigt. An den folgenden Abenden kommen vielfältige Stimmen aus unterschiedlichen Kontexten zu Wort. Sie werden darüber sprechen, was Feminismus für sie bedeutet und ob Feminismus das Dach sein kann, das alle vereint. Wie kann in der Akzeptanz unterschiedlicher Perspektiven Solidarität entstehen?
Zum Vortrag von Prof. Dr. Claudia Lenz:
Hannah Arendt bezeichnete sich selbst niemals als Feministin, und sie war äußerst skeptisch den feministischen Strömungen Ihrer Zeit gegenüber eingestellt. Dennoch haben sich feministische Theoretikerinnen unterschiedlicher Ansätze positiv auf Arendts Denken bezogen. Im Zentrum steht dabei stets Ihr Ansatz der menschlichen Pluralität als Voraussetzung politischen Handelns. In diesem Vortrag stellt Claudia Lenz Arendts Pluralitätsverständnis vor und geht der Frage nach, was das Denken der Pluralität für feministische Debatten und Selbstverständigungen bedeuten kann. Da Arendts Werk stark durch ihre Erfahrungen als Jüdin im 20. Jahrhundert geprägt war, wird auch die Frage berührt, welche Gültigkeit Ihr Denken für andere Formen von Unterdrückung hat.
Nach dem Vortrag wird es Gelegenheit zum Austausch in kleineren Gruppen geben. Wir freuen uns auf Ihre/Eure Teilnahme und das Gespräch mit Ihnen/Euch.
Veranstalterinnen: Marjan van Harten, Diakonisches Werk Hamburg, Irene Pabst, Waltraud Waidelich, beide Frauenwerk der Nordkirche, Dr. Michaela Will, Evangelisches Frauenwerk Hamburg-West/Südholstein und die Koordinatorin des Beratungsnetzwerks gegen Rechtsextremismus Hamburg
Ort: Die Veranstaltungen finden per Zoom statt. Die Zugangsdaten sowie technische Informationen werden nach der Anmeldung zugesandt.
Kosten: 5 € pro Abend, bei Anmeldung für alle vier Abende 15 €. Ermäßigung ist möglich, fragen Sie/fragt gerne bei uns nach.
Anmeldung: Frauenwerk der Nordkirche: Vielfalt und Feminismus
Wir freuen uns auf Sie!
Ev. Luth. Nordkirche
Hauptbereich Generationen und Geschlechter
Aktuelles und viel mehr unter www.frauenwerk-nordkirche.de