Grüner Wasserstoff, weiße Prioritäten? Energiewende zwischen Klimagerechtigkeit und Kolonialität

Mit Zukunftstechnologie zur Klimaneutralität – so lautet das Versprechen des Globalen Nordens zum Import von „Grünem“ Wasserstoff. Dabei sollen auch die Produktionsländer im Globalen Süden profitieren, etwa durch neue Arbeitsplätze, den Kampf gegen Energiearmut und gleichberechtigte Partnerschaften. Doch ein genauerer Blick auf konkrete Beispiele offenbart, welches Konfliktpotenzial die geplanten Megaprojekte bergen. In Namibia werfen die Pläne zur Produktion von „Grünem“ Wasserstoff vor dem Hintergrund von Genozid und Landnahme während der deutschen Kolonialherrschaft die Frage nach kolonialen Kontinuitäten auf. Ein Projekt in der Westsahara wird auf völkerrechtswidrig besetztem Gebiet geplant.

Kann „Grüner“ Wasserstoff wirklich Teil einer klimagerechten Zukunft sein? Welche Interessen stehen dabei im Vordergrund? Wessen Stimmen werden in der Debatte gehört, und welche Argumente fehlen? Wir sprechen über das Recht auf Selbstbestimmung, Reparationen, solidarische Partnerschaften – und über Formen des Widerstands gegen koloniale Kontinuitäten im Namen des Klimaschutzes.

Fatim Selina Diaby (sie/keine) arbeitet als freie Autorin, Poetin und in der politischen Bildung. Als Teil mehrerer Kollektive organisiert und engagiert sie sich an der Schnittstelle von Gesundheit, Klima und racial Gerechtigkeit. Zusammen mit We Smell Gas hat Fatim Selina eine Videoreihe zu Grünem Wasserstoff realisiert.

Emma Lehbib ist Vereinssprecherin der Saharauischen Diaspora in Deutschland und engagiert sich akademisch und aktivistisch für das Selbstbestimmungsrecht ihres Volkes sowie gegen die Ressourcenausbeutung in der Westsahara – insbesondere im Kontext internationaler Energieprojekte.

Boniface Mabanza ist Koordinator der Kirchlichen Arbeitstelle Südliches Afrika in der Werkstatt Ökonomie/Heidelberg mit den Schwerpunktthemen Handelspolitik, Rohstoffpolitik und Globalisierung. Er ist Trainer für Entwicklungspolitik und Antirassismus für verschiedene Institutionen und aktiv in zahlreichen Netzwerken der Afrikanischen Diaspora in Deutschland und Europa.

Johanna Tunn forscht an der Universität Hamburg zu den Risiken der deutschen Wasserstoffstrategie, insbesondere in Bezug auf Projekte in Namibia. Im Zentrum stehen dabei polit-ökologische Perspektiven, koloniale Kontinuitäten und Fragen der Klimagerechtigkeit.

Moderation: Canê Çağlar ist politische Bildnerin, Moderatorin, Doktorandin und Bildungswissenschaftlerin. Ihre Schwerpunkte umfassen insb. strukturelle Diskriminierung, Dekolonisierung sowie Bildungsgerechtigkeit. Zu ihren letzten Arbeiten gehören u.a. Vorträge für Behörde für Wissenschaft, Forschung, Gleichstellung und Bezirke (BWFGB) in Hamburg sowie Artikel für das Kohero-Magazin.

Die Veranstaltung ist Teil der Reihe Hamburg. handelt. dekolonial?, in der wir dekoloniale Perspektiven auf Wirtschaft und Handel sichtbar machen möchten, und findet in Kooperation mit dem Deutschen Hafenmuseum im Rahmen der Fairen Woche 2025 statt.

Zur Anmeldung geht es hier.
Die Website zur Veranstaltung findet ihr außerdem hier.


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